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CHINCHILLAS

Einleitung

Die Chinchillas (Chinchillidae) sind eine in Südamerika lebende Familie der Nagetiere. Diese umfasst drei Gattungen, neben den als Pelzlieferant und Heimtier bekannten Eigentlichen Chinchillas noch die Hasenmäuse und Viscachas mit insgesamt sechs Arten.

Chinchillas sind mittelgroße Nagetiere, die durch einen schlanken Körper mit dichtem, weichem Fell und einem langen, buschigen Schwanz charakterisiert sind. Das Fell ist grau oder graubraun gefärbt, wobei die Unterseite heller ist. Ihr Kopf ist groß und hat eine breite Schnauze, die Augen sind groß und die Ohren länglich. Die Vorderbeine sind kurz, die Vorderfüße haben vier Zehen. Die Hinterbeine sind deutlich länger und muskulöser und enden in drei (Viscacha) oder vier (Hasenmäuse und Eigentliche Chinchillas) Zehen. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 23 bis 65 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 8 bis 40 Zentimetern. Ihr Gewicht liegt zwischen 500 Gramm und 8 Kilogramm.

Die Zahnformel lautet wie bei allen Meerschweinchenverwandten I1-C0-P1-M3, insgesamt also 20 Zähne. Die Schneidezähne sind wie bei allen Nagetieren als Nagezähne ausgebildet, aber relativ klein, die Backenzähne sind ebenfalls wurzellos.

Verbreitung

Chinchillas sind im westlichen und südlichen Südamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Peru, Bolivien, Argentinien und Chile.

Lebensweise

Eigentliche Chinchillas und Hasenmäuse sind Bewohner gebirgiger Regionen, während Viscachas grasbewachsene Ebenen als Lebensraum haben. Alle Arten sind eher nachtaktiv, als Unterschlupf dienen ihnen Höhlen, Felsspalten oder im Fall der Viscachas selbstgegrabene Baue. Alle Arten leben in Gruppen zusammen, deren Größe von einigen wenigen Tieren bis zu mehreren hundert variieren kann. Alle Arten sind Pflanzenfresser.

Fortpflanzung

Die fruchtbare Periode bei Langschwanz-Chinchillas erstreckt sich zwischen Mai und November (bei gefangenen Tieren auf der Nordhalbkugel von November bis Mai), in dieser Zeit bringt das Weibchen rund zweimal Nachwuchs zur Welt. Kurzschwanz-Chinchillas können bis zu dreimal pro Saison werfen. Die Tragezeit liegt bei etwa 106 bis 120 Tagen, beim Langschwanz-Chinchilla rund 111 Tage. Die Wurfgrößen liegen zwischen einem und sechs (meist zwei oder drei) Jungtieren. Diese sind gleich nach der Geburt voll entwickelt, behaart und fangen schon in der ersten Lebenswoche an, feste Nahrung neben der Muttermilch zu sich zu nehmen. Damit gehören die Chinchillas zu den Nestflüchtern. Nach sechs bis acht Wochen werden die Jungen abgesetzt. Die Geschlechtsreife tritt mit rund acht Monaten ein, in Ausnahmefällen auch schon früher (ab 3,5 Monaten). Die Lebenserwartung in freier Wildbahn liegt bei rund 10 Jahren; in menschlicher Obhut können diese Tiere 20 Jahre und älter werden.

Chinchillas und Menschen

Eigentliche Chinchillas sind als Heimtier und als Pelzlieferant weit verbreitet und werden auch auf Farmen gehalten. In freier Wildbahn ist die Lage hingegen besorgniserregend. Lebensraumzerstörung und Bejagung haben die Bestände aller Arten stark dezimiert. Das Kurzschwanz-Chinchilla gilt als vom Aussterben bedroht.

Quelle:
www.wikipedia.de